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Wie man es dreht und wendet ...
das eigene Selbst zu erfassen ist schwierig. Unzählige Möglichkeiten der Selbstdefinition stehen einem zur Verfügung. Wer bin ich und wie sehen mich andere? Welches Bild von mir möchte ich entwerfen? Welche Aspekte meines Selbst sollen öffentlich sichtbar werden und welche stehen in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten im Vordergrund, im Hintergrund oder werden überlagert und verdeckt? Was bleibt vom Menschen im Zeitalter des Selfies und der Selbstdarstellung in den sozialen Medien übrig?
Die Frage, was das Menschsein und die Individualität ausmacht, beschäftigt nicht nur seit alters her Dichter und Denker, sondern angesichts der zunehmenden Möglichkeiten und Notwendigkeiten der stetigen Neudefinition und Selbstgestaltung jenes Einzelnen und seiner bildlichen Darstellung auch Lena Hinckel, die Fotografien von Teilen ihrer Selbst zu Würfeln verarbeitet, deren vielfältige Kombinationsmöglichkeiten die Komplexität von Identitätsentwürfen zeigt. Dabei ist deutlich zu erkennen, wozu die Reduktion des Individuums auf körperliche Merkmale führt, denn selbst durch die vermeintlich korrekte Zusammensetzung der einzelnen Würfel kann nie ein vollständiges Bild der Künstlerin erreicht werden, nie nähert man sich ihr als Individuum wirklich an.
Diese Arbeit reflektiert auf spielerische Weise die zunehmende Komplexität der Welt und der Gesellschaft, die es notwendig macht, sich stetig neu zu erfinden und unablässig seine Entwürfe auf ihre Außenwirkung zu hinterfragen und zu optimieren.
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Wie man es dreht und wendet 2019 • 12 Blöcke je 10cm x 10cm x 10cm • PVC auf MDF
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